Samstag, 11. August 2012

Prometheus - Dunkle Zeichen






Ja... Prometheus in 3D
(vorweg...sinnfrei, da die 3D effekte nicht lohneswert annimiert werden mussten)...wo fangen wir an. Vielleicht sollten wir am Anfang beginnen. Viele Alien-Fans freuten sich als der Prometheus-Trailer im Kino anlief (Insbesondere mir). Da der Trailer uns viel Hoffnung machte auf intelligente, erwachsene Science Fiction. Nicht nur das viele "Bekannte" optische merkmale die Vorfreude steigerten, wie der aus Alien bekannte "Riese" in der Steuerkanzel und die Alieneier...die sich aber später als eine Art Brutpool herausstellten...dazu aber später mehr. Somit waren wir alle schon gespannt auf das was Ridley Scott und sein Gefolge aus David Giler und Walter Hill (Die schon in Alien 1-4 und diversen anderen Filmen mitwirkten) uns bieten würde. Was uns genau der Trailer versprach, war die Antwort auf unseren Ursprung. Jedenfalls geht es in dem Film genau darum. Die Suchen nach dem "Warum" und "Wieso" sind wir eigentlich hier. Die bei „Prometheus“ betriebene Suche nach dem besagten Ursprung des menschlichen Lebens ist gleichzeitig die Suche nach großem Kino (und das ist wörtlich zu verstehen!!!). Dass so eine Erwartungshaltung richtig nach hinten losgehen kann, versteht sich von selbst und Ich durfte dieser "Tatsache" zu meinem bedauern beiwohnen. Den meisten dürfte es schwer fallen, hier satte Begeisterung zu entfachen, da sich die Story nicht wie erhofft in die besagte Richtung bewegt um den Grundstein oder besser den Anstoss zur Aliensage bringt. Vorallem in den letzten Filmminuten wo sich jeder Alienfan fragt, wo das Alienfieber geblieben ist, dass man entwickelt wenn man in einen Film geht der einem sowas verspricht. „Prometheus“ ist im Filmjahr 2012 ganz sicher weit vorne, doch zu „Alien“ liegt einiges im Argen. Was vorzugsweise damit zu tun hat, dass auf der einen Seite große Ambitionen gewälzt werden (Wie besagter Trailer versprochen hatte)…und auf der anderen Seite ein wahres Füllhorn unlogischer bis regelrecht dummer B-Fehler ausgeschüttet wird. So wie warum waren die "Alieneier " nicht die Alieneier die wir kennen, die normalerweise unsere beliebten Facehugger beherbergen? Dazu kommt die große Frage... warum waren die Facehugger gar nicht die Facehugger, sondern Tintenfischähnliches Zeug was über den Bildschirm eruptiert wurde?! Sehr enttäuschend, jedenfalls für die die Alien kennen und sich auf die "bösen" Eier gefreut haben, die den Anstoss zu allem geben sollten. Den die Facehugger stellten jedeglich Schlangenartige Wesen dar die einen Kopf hatten der einem Männlichen Glied mit Cobrakram sehr nahe kam. Somit sucht die Crew auf einem Planeten namens LV-223, in einem weitverzweigten Höhlensystem, wo schwarzer Urschleim herumhängt und die Wandkarikatur die an ein Alien erinnert und die Hoffnung hebt, dass da noch was kommt (Was sich als Flop herausstellte) nach den sogenannten Konstruktören. Was sowohl die müde Frage nach der „Alien“-Connection des Films beantwortet als auch für einiges Stirnrunzeln sorgt. Dem Zauscher wird irgendwie mehr ein Odyssee „“ plus ein „best of“ von Erich von Däniken ins thematische Visier nehmen. Michael Fassbender (Aus Band Of Brothers, Inglourious Basterds und 300, wo er mit grandiosen Rollen belegt wurde) läuft durch geklonte Kubrick-Sets und covert einmal mehr den "BÖSEN" androiden. Wie in Alien1 kommt die Frage auf (da man früh im Film merkt das der unmensch was aushäckt) hat er wieder einen geheimen Auftrag und soll er das Wesen aus einer anderen Welt zu Erde bringen? Total überholt meiner Meinung. Gott höchstpersönlich wird gesucht und irgendwann kommt sogar die Frage auf, wer eigentlich der Schöpfer des Schöpfers ist, irgendwie verwirrend. Das prognostizierte „Alien“-Fan spektrum will deutlich mehr als dreidimensionale Facehugger und Hoffnungsheber die sich aber im nichts verlieren und den Appetit auf mehr im Hals stecken lassen. Was auch einfach gestört hat war Eindeutig, das den Machern wohl echt nichts besseres eingefallen ist als den "Infizierten" nach seinem awakening durch die gegend hüpfen zu lassen. Es sah mehr wie in einem Vampirfilm aus als dieses verkohlte Zombieding 3 Leute der Boardcrew verdroschen hatte, nachdem es durch die Luftgesprungen ist. Die Effekte der "Hauerei" waren nicht schlecht, konnten diese Unsinnige einlage aber nicht überdenken und man war geneigt sich ein wenig der Naschitüte zu zuwenden die man bei sich hatte. Trotzdem zumindest was die Bilder (=einfach phänomenal) hatte vielleicht aber auch was mit der 3D Brille zutun, die Sets (=ebenfalls, vor allem die Naturaufnahmen am Anfang) und die inhaltlichen Ideen an sich (=mit kaum etwas anderem wie anno 2012 zu vergleichen) angeht, kommt der Film auch ans Ziel. In Sachen alles andere aber wird es schon etwas schwieriger. Die Schauspielerriege wangt zwischen Michael Fassbender wie oben schon erwähnt über na ja Charlize Theron bis hin zu blass/ hä?! Noomi Rapace/ Guy Pearce, echte Spannung mag leider nicht aufkommen und im finalen Drittel wird es dann sogar trashig. Wobei bei mir keine Dunklen Zeichen sondern eher Fragezeichen aufkamen wie: Was war der grüne Schleim am Anfang? Was genau ist die Geschichte des schwarzen Schleims? Wieso verlaufen sich die beiden Astronauten in den Höhlen? Was passiert mit den ganzen Schleim-Kanistern? Wieso redet der Konstruktör nicht und wieso wurde Logan Marshall-Green absichtlich infiziert, worauf nachher gar nicht mehr eingegangen wird? Und…so weiter.

Fazit:
Für das was wir erwartet hatten war „Prometheus“ verdammt unausgegoren und entlässt uns als Publikum ohne echte Antworten. Dass der Film trotzdem sehenswert bleibt, liegt vor allem an der Verpackung (wie Drehorte und allgm. Aufmachung), das ansonsten einfach keine Luft für ambitioniertes und großes Science-Fiction-Kino bietet. Ridley Scott traut sich was und erreicht immerhin angeregten Gesprächsstoff: über die gelungene Inszenierung, einige großartige Dialoge (wie z.B. den Poolbillard-Austausch zwischen Marshall-Green und Fassbender) der einem wohl einen Philosophischen Hintergrund bieten sollte und einzelne spektakuläre Sequenzen (wie z.B. die eines Paul Verhoeven würdige Spontanschwangerschaft von Noomi Rapace, wo einmal wieder kein Facehugger zu sehen war). Und dann natürlich auch über den ganzen restlichen Quatsch. Der „Prometheus“ am Ende leider unter Wert verkauft. Ein offizieller „Alien“-Film sieht anders aus. Weil die Geschichte einfach zu viele Fragen offen lässt, zu unausgeglichen zwischen großem Entwurf und kleinem B-Gegurke wackelt, und letztendlich nicht wirklich mitreißen kann.

Aber wie immer geht selbst rein und macht euch ein Bild
Lg Gerry